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Interpol ruft Berlin
(The Vicious Circle (wörtlich: Der Teufelskreis))
Großbritannien 1957, Kriminalfilm, s/w

Besetzung

Dr. Howard Latimer

John Mills

Kenneth Palmer

Derrek Farr

Laura James

Noelle Middleton

Major Harrington

Wilfrid Hyde-White

Inspektor Dane

Roland Culver

Dr. George Kimber

Mervyn Johns

Mrs. Ambler

René Ray

Geoffrey Windsor

Lionel Jeffries

Frieda Veldon

Lisa Daniely

Sergeant

David Williams

Krankenschwester

Diana Lambert

Joe

Hal Osmond

?

Gillian Moran

?

John Gordon

Aufnahmestab

Romuls Films präsentiert

eine Baconsfield Produktion

Idee

Francis Durbridge

Drehbuch

Francis Durbridge

Musik

Stanley Black

Kamera

Otto Heller

Bauten

Jack Stevens

Produktionsleitung

Basil Keys

Schnitt

Peter Boita

Kameraführung

Alan Hume

Regieassistenz

William Hill

Ton

Len Page

Tonschnitt

Richard Marden

Continuity

Rita Davison

Maske

Jill Carpenter

Frisuren

Marjorie Whittle

Kostüme

Vi Murray

Weltvertrieb

Independent Film Distributors

Produzent

Peter Rogers

Regie

Gerald Thomas

Buch Regie
Francis Durbridge Gerald Thomas
weitere Daten
Ausländische Filmtitel Interpol ruft Berlin (BRD)
Il cerchio rosso del delitto (Italien)
Mistænkt (Dänemark)
Scotland Yard joue et gagne (Frankreich)
Scotland Yard spelar och vinner (Schweden)
The Circle (USA)
Vicious Circle (USA
Näkymätän murhaaja (Finnland)
I symmoria tou kokkino kyklou (Griechenland)
Dauer Originalfassung 80'23''
Uraufführung Septembner 1957 (Großbritannien)
Bildformat 1.66:1
Inhalt

Der renommierte Arzt Dr. Howard Latimer kommt schlittert in einen mysteriösen Kriminalfall. Alles beginnt damit, dass er für seinen Freund Charles Kaufmann, einen Filmproduzenten, die Schauspielerin Frieda Veldon vom Flughafen abholen soll. Diese wird am nächsten Tag ermordet in seiner Wohnung aufgefunden. Für Inspektor Dane scheint der Mörder recht rasch klar zu sein: Dr. Latimer. Dieser schlittert im Laufe der Ermittlungen immer tiefer in einen Sumpf aus Verdächtigungen und in einen Kriminalfall, in dem Rauschgiftschmuggel und Mord an der Tagesordnung stehen. Ein bronzener Kerzenhalter spielt außerdem eine wichtige Rolle. Schließlich stellt sich heraus, dass ein großer Unbekannter hinter allem steckt, ein Mann namens Hitton, dessen Gesicht niemand kennt ... (Text: GP)

Infos

Wurde in den Beaconsfield Studios in Buckhamshire gedreht. Die deutsche Fassung wurde von den Aventin-Film-Studios München angefertigt (Dialoge: Erika Streithorst, H. J. Szelinski, Dialogregie: Konrad P. Rohnstein). In der BRD im Hermes-Filmverleih erschienen. Hier eine Übersicht über die Synchronstimmen:
Rolle Darsteller deutscher Sprecher
Dr. Howard Latimer John Mills John Pauls-Harding
Kenneth Palmer Derek Farr Reinhard Glemnitz
Laura James Noelle Middleton Eleonore Noelle
Major Harrington Wilfrid Hyde-White Ernst Fritz Fürbringer
Inspektor Dane Roland Culver Alf Marholm
Dr. Kimber Mervyn Johns Werner Lieven
Geoffrey Windsor Lionel Jeffries Erich Ebert

Hintergrundinfos

My Friend Charles, der dem Kinofilm Interpol ruft Berlin (The Vicious Circle) zugrunde liegende Mehrteiler, ausgestrahlt zwischen dem 10. März 1956 und dem 14. April 1956, jeweils an einem Montagabend zur besten Sendezeit, war der fünfte TV-Mehrteiler aus der Feder von Francis Durbridge und der dritte nach The Broken Horseshoe und Operation Diplomat, in dem er einen Arzt zum Protagonisten wählte. Diese Produktion ist insofern etwas Besonderes, als sie auch die letzte war, die live produziert und nicht vor der Ausstrahlung aufgezeichnet wurde. Weil das damals technisch auch nicht möglich war, ließ man sich etwas einfallen, um die Geschichte für die Nachwelt zu „konservieren“: nach Ausstrahlung des Fernsehmehrteilers wurde eine Kinofilmversion (mit anderen Darstellern) produziert, die natürlich auch noch mal diejenigen in die Lichtspielhäuser locken sollte, die nicht alle Teile im TV sehen konnten oder gar kein Fernsehgerät besaßen. So geschehen bei The Broken Horseshoe (TV- & Kinoversion 1952), Operation Diplomat (TV 1952, Kino 1953), The Teckman Biography (TV 1953, Kino 1954: The Teckman Mystery, dt. Titel: Der Fall Teckman), Portrait of Alison (TV & Kino 1954) und eben bei My Friend Charles (TV 1956, Kino: 1957: The Vicious Circle, dt. Titel: Interpol ruft Berlin). Letztgenannte Fernsehsendung wurde von Alan Bromly produziert und inszeniert. Erwähnenswert ist hier, dass Rupert Davies und Francis Matthews mitspielten, beide wurden später in der BRD enorm bekannt. Ersterer als Georges Simenons Kommissar Maigret, letzterer als Durbridges Paul Temple in der gleichnamigen TV-Serie (1969-1971), für die ihn der Autor selbst als Hauptdarsteller auserkoren hatte. Hier eine Übersicht über die Besetzung im Fernsehspiel My Friend Charles und in der Kinofassung The Vicious Circle.

Person Darsteller TV-Fassung
1956: MY FRIEND CHARLES
Darsteller Kinofassung
1957: THE VICIOUS CIRCLE
Dr. Howard Latimer Stephen Murray     John Mills
Inspektor William Dane John Arnatt  Roland Culver
Ken Palmer  Francis Matthews Derrek Farr
Robert Brady Rupert Davies     Wilfried Hyde-White
Laura James Gillian Raine   Noelle Middleton
Geoffrey Windsor Bryan Coleman         Lionel Jeffries
Dr. George Kimber Geoffrey Chater       Mervyn Johns  
Schwester Kay Anne Ridler     Diana Lambert

Ein Nachteil der Kinofassung war natürlich, dass die berühmten Cliffhanger-Effekte verloren gingen. Die einzelnen Folgen der TV-Fassung hörten bei folgenden überraschenden Momenten auf: Latimer findet die Schauspielerin ermordet in seiner Wohnung (Teil 1), Charlie ruft an, Latimer wird niedergeschlagen (Teil 2), Mrs. Ambler taucht bei Latimer auf (Teil 3), Mrs. Ambler wird ermordet aufgefunden (Teil 4), Geoffrey Windsor ruft Latimer an (Teil 5).

Von allen elf für das Kino produzierten Durbridge-Krimis (dabei waren auch vier Paul-Temple-Abenteuer und zwei deutsche Kinoproduktionen) nimmt der im Frühjahr 1957 in den Beaconsfield Studios in Buckhamshire gedrehte Film Interpol ruft Berlin die Sonderstellung ein, dass Francis Durbridge für diesen Gerald-Thomas-Film selbst und alleine das Drehbuch verfasste. Damit war gewährleistet, dass die originale Geschichte im Wesentlichen unverändert blieb. Natürlich musste der Autor bei einer Laufzeit von nur 80 Minuten (im Gegensatz zu rund 180 der TV-Fassung) einige Abstriche machen. So wurde die Handlung um geringe Züge vereinfacht, einige Personen weggelassen und – weshalb auch immer – aus einem weiblichen Opfer ein männliches gemacht. Ansonsten muss Interpol ruft Berlin wohl ziemlich genau die Handlung der TV-Fassung wiedergeben. Das legt auch die Lektüre des 1963 erschienenen Romans My Friend Charles (deutscher Titel: Charlie war mein Freund) nahe, der - wie bei Durbridge üblich - stets auf Basis des Drehbuchs entstand (und nicht wie fälschlicherweise fast überall zu lesen, umgekehrt!). Diese in der Ichform und aus der Perspektive des Arztes Dr. Howard Latimer erzählte verschriftlichte Fassung gibt im Großen und Ganzen szenengetreu den TV-Film wieder und erklärt auch, warum Durbridges Romane nie so erfolgreich waren, wie seine Mehrteiler im Radio und Fernsehen: sie waren stets nur um die für einen Roman notwendigen Erzählerbeschreibungen ergänzt worden, wobei die Originaldrehbuchdialoge meist beibehalten wurden. Das erklärt auch die Gesprächslastigkeit der Bücher. Die Figurennamen wurden in allen Versionen beibehalten, wobei lediglich der Name des ersten Todesopfers leicht variiert. In der Fernseh- und Originalkinofilmfassung hieß die deutsche Schauspielerin Frieda Veldon, daraus machte man in der deutschen Synchronvariante Fanny Felden. Im Roman nennt Durbridge das Opfer Freda Velden. Dass der Arzt Dr. Latimer in der deutschen Synchronfassung, die in den Aventin-Film-Studios München angefertigt wurde, seinen alten Freund Charlie Kaufmann siezt, ist wohl auch ein Lapsus des Dialogautors.

Bleibt zu erwähnen, dass nach Interpol ruft Berlin nie wieder ein britischer Kinofilm nach Francis Durbridge gedreht wurde. Das lässt sich leicht erklären: einerseits war es mittlerweile möglich, die Sendungen auf Magnetband aufzuzeichnen, andererseits verkaufte die BBC die Rechte an den Drehbüchern in verschiedene europäische Länder, wo man mit einheimischen Stars eigene Versionen produzierte. Dies war auch aus urheberrechtlichen Gründen nötig, denn die britischen Versionen durften damals nicht synchronisiert werden. Auf diese Weise entstanden in Deutschland, Italien, Frankreich, Polen, Schweden und Finnland unzählige Varianten.
Text: © Dr. Georg P., Die Krimihomepage/ Die Francis-Durbridge-Homepage.

Weitere Verfilmungen

My Friend Charles (Großbritannien 1956, sechsteiliger Fernsehfilm)

Roman

Charlie war mein Freund (My Friend Charles)

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Zuletzt bearbeitet am
09.11.2012
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